Geschichte

Pyskowice gehört zur Gruppe der ältesten Städte Oberschlesiens an. Die erste historisch dokumentierte Erwähnung über Pyskowice stammt aus 1256 und ist in einem vom Breslauer Bischof Thomas ausgestellten Dokument enthalten. Die in diesem Dokument erwähnten Brüder "Lutozat" und "Lonek", die Söhne von "Pisca", bitten den Bischof um Unterstützung für die von ihnen erbauten Kirche. Der Bischof hat ihrer Bitte willfahrt und der St. Paul Kirche in "Piscowiczych" den Zehenten von einigen benachbarten Dörfern gewährt.

Das Dokument bestätigt unsere Vermutungen, dass der Ortsname wahrscheinlich von "Pisca", dem Siedlungsgründer stammt. Die frühere Existenz der Ansiedlung kann die Tatsache begründen, dass sie zum Sitz der Pfarrei geworden ist.

 

Den krönenden Abschluss des Entwicklungsprozesses von Pyskowice bildet die Verleihung der Stadtrechte. Die damit verbunden Dokumente haben aber nicht überdauert, jedoch nehmen die Historiker an, dass Pyskowice die Stadtrechte vom Fürsten von Opole erhalten hat. Es könnte im Jahre 1260 stattfinden.

 

Das Wort "Stadt" beim deutschen Namen "Pyzenkreczem" treffen wir 1327 im Text der Lehenshuldigung, die Johannes Luxemburg geleistet wurde: "Wir, Władysław, Fürst von Koźle, verkünden und teilen allen mit dem Inhalt dieses Schreibens mit, dass wir Fürst und Lehnsmann Eures durchlauchten wohlgeborenen Herrn unseres Johannes, Eures durchlauchten wohlgeborenen Königs von Tschechien und Polen und des Grafen von Luxemburg sind. Empfangen wollen wir von ihm in Lehen unser Fürstentum von Koźle mit dortigen Städten: Koźle, Bytom, Pyskowice und Burgen Toszek und Sławięcice..."

 

Pyskowice ist bis 1532, d.h. zum Tod von Johannes dem Fürsten von Opole als Fürstenstadt geblieben. Nach seinem Tod ist die Stadt als Lehen in die Hände von Habsburgen übergegangen. Bei dieser Gelegenheit wurde "ein Urbarium" (ein Grundbuch) verfasst, woraus erfahren wir, dass auf dem Markt 34 Häuser und bei den umgebenden Gassen 63 Häuser gestanden haben. Die Häuser waren nicht groß, aus Holz und mit Stroh und Binse gedeckt. Die Anwesen, worauf sie erbaut wurden, waren auch nicht groß und sehr schmal. Die Stadt war mit Wall und Graben mit Wasser aus dem Fluss Drama umgeben. In den Schutzfestungen der Stadt treffen wir zwei Tore: von Toszek und Tarnogóra.

 

In der Marktmitte stand ein Rathaus, das früher ein Bauwerk aus Holz angeblich war. Die Kirche und der Friedhof wurden in der Nähe der Schutzwälle situiert. Die Macht in der Stadt übte im Namen des Fürsten ein Vorsteher mit der städtischen Bank (eine Form der Kommunalbehörde) aus. Die Bürger, außer der Landwirtschaft, haben das Handwerk betrieben. Wir wissen, dass Anfang des XV. Jahrhunderts die Schumacher-, Schneider-, Bäcker-, Metzger- und Tischlerzünfte in Pyskowice vertreten worden sind. Die Stadt hatte in dieser Zeit zirka 500 Einwohner.

 

In Pyskowice haben zwei Jahrmärkte im Jahr stattgefunden: am Fest von St. Stanislaus (am 7. Mai) und am Fest von St. Nikolaus (am 6. Dezember). Mit der Zeit hat sich die Zahl vergrößert, weil sie der auf dem Handelsweg gelegenen Stadt die beträchtlichen Einkommen eingebracht haben.


Die Stadtgeschichte war kein ruhiger Entwicklungsprozess. Die erste Hälfte des XV. Jh. ist die Zeit der hussitischen Kriege, die die Stadt nicht verschont haben.


Pyskowice hat sich sehr schnell von Zerstörungen wiederaufgebaut. Es wird vermutet, dass die Schutzmauern nach den hussistischen Kriegen errichtet wurden, aber die Ausgrabungen im Terrain des ehemaligen städtischen Wassergrabens können ihr Vorhandensein bestätigen. Zu den damals errichteten Bauwerken, die zu erwähnen sind, gehören: St. Stanislaus Kirche beim Eingangstor von Toszek und daneben das Krankenhaus.


Die nächsten sehr großen Verluste hat die Stadt im Dreißigjährigen Krieg erleiden müssen. 1622 verbrannte die Pfarrkirche, derer Wiederaufbau fünf Jahre lang dauerte. In den zwanziger Jahren des XVII. Jh. ist die Stadt von den kämpfenden Truppen geplündert worden und im Jahre 1642 von den schwedischen Truppen erobert worden. Die Angaben aus 1680 bestätigen den schnellen Wiederaufbau. Das XVIII. Jahrhundert mit Hungerplagen, Epidemien und Kriegen (2. Schlesischer und 7-jähriger) hat nachteilige Auswirkungen auf die Stadtentwicklung gehabt. Von diesen Plagen hat sich die Stadt schnell erhoben und im Jahre 1862 die Einwohnerzahl betrug 1787.

 

Um die Wende des XVIII. und XIX. Jh. entwickelte sich die Metallindustrie, die auf dem Holzkohle basiert hat. Damals waren zwei Hochöfen für Gewinnung von Roheisen. Seit 1808 hat Pyskowice aufgehört, eine private Stadt zu sein und sein Erscheinungsbild begann sich zu wandeln.

 

Das Jahr 1822 war für die Stadt sehr tragisch, weil sie von sogar elf Bränden gänzlich vernichtet worden ist. Die Hälfte der Häuser, das Rathaus, die Kirche, 4-jähirge Schule und ziemlich großer Teil der Wirtschaftsgebäude wurden verbrannt. Der Wiederaufbau wurde auf dem neuen Plan gestützt, der aber die im XIII. Jh. der Stadt Pyskowice angegebene Form bewahrt hat. Mit großer Mühe der Stadtbewohner und dank der Unterstützung von außen hat sich die Stadt von diesem Kataklysmus erhoben. Die Zahl der Stadteinwohner hat sich ständig vergrößert, im Jahre 1823 wohnte hier 2950 Personen. Für die weitere Entwicklung von Pyskowice war der Bahnstreckebau von Opole nach Gliwice durch Pyskowice im Jahre 1879 und im Zuge darauf des Rangierbahnhofs im Jahre 1898 sehr wichtig. Seitdem wurde der Siedlungsbau für Eisenbahner und die systematische Modernisierung des Bahnhofs. Die gute Entwicklungszeit wurde durch den 1. Weltkrieg und die Ereignissen danach unterbrochen. Schlesische Aufstände und Volksbefragung (Plebiszit) nahmen in Pyskowice heftigen Verlauf und nach der Teilung Schlesiens ist die Stadt in der Grenzen von Deutschland geblieben.

 

Um die Wende der zwanziger und dreißiger Jahren hat sich der Stadtraum vergrößert. Dies ist durch die Parzellierung des Meierhofes in Zaolszany Wielkie geschehen. Auf dem Gebiet des jetzigen Żwirki und Wigury Platzes und den benachbarten Straßen wurden die Häuser für Eisenbahner und danach für die Bergleute und Hüttenarbeiter gebaut,, die außerhalb Pyskowice beschäftigt worden waren.

 

Während des 2. Weltkrieges hat die Stadt viel erlitten. Die Deutschen haben während des Rückzuges das Schulgebäude und eins der mit dem Postamt benachbarten Gebäude in die Luft gesprengt. Nach Beendigung der Kriegshandlungen wurden 32 Gebäude verbrannt. Im März 1945 haben Pyskowice die polnischen Behörden übernommen. Bis Ende der vierziger Jahren sind die verbrannten Häuser auf dem Markt und in den benachbarten Straßen unter Bewahrung ihres Denkmalcharakters wiederaufgebaut worden. Anfang der fünfziger Jahren ist die Entscheidung über den Wohnsiedlungsbau im nördlichen Stadtteil getroffen worden. Pyskowice ist zur großen Baustelle geworden, wo die Wohnungen für die Beschäftigten bei den Industriebetrieben in den Städten des oberschlesischen Ballungsgebiets gebaut wurden.

Mit dem Wohnungsbau machte der Infrastrukturbau Fortschritte. Es wurden zahlreiche Geschäfte, vier Grundschulen, sechs Kindergarten, zwei Säuglingskrippen, ärztliche Ambulanz, zwei Apotheken, Räume für städtische Bibliothek, Kläranlage, Kesselhaus, Krankenhaus und die anderen Objekte, die für das normale Funktionieren der Stadt mit über zwanzigtausend Einwohnern unentbehrlich sind. Das Problem der Fahrt zur Arbeitsstelle wurde in den sechziger Jahren durch den Bau der Bahnstrecke zwischen dem Bahnstation Pyskowice und dem Bahnhof Pyskowice Stadt gelöst.

 

Auch in den sechziger Jahren 60. hat man versucht, das Problem der Frauenbeschäftigung zu lösen, indem die Filiale der Bytomskie Zakłady Odzieżowe "Polkon" (Beuthener Kleidungsbetrieb "Polkon") errichtet wurde. Das ähnliche Ziel hatte die Errichtung des Betriebe: Zakłady Aparatury Pomiarowej "Inco" (Messapparaturbetrieb "Inco"), Wylęgarnia Drobiu (Brutanstalt für Geflügel) und Zakłady Podzespołów Radiowych (Betrieb für Radiountergruppen). Anfang der sechziger Jahre wurde in Pyskowice das Dorf Dzierżno und dadurch der Betrieb Zakłady Remontu Taboru Kolejowego Przemysłu Węglowego (Instandsetzungsbetrieb für Fahrpark der Kohleindustrie).

Auf den Äckern von PGR-u (Staatlicher Landwirtschaftsbetrieb) wurde der Betrieb Zakłady Szkółkarskie Drzew i Krzewów (Betrieb für Baum- und Strauchschule) errichtet. Auf dem Gebiet von Dzierżno befindet sich ein See, der in den Sandabbauen entstanden ist und am Ufer dessen die Industriebetriebe die Ferien- und Sportanlagen errichtet haben.

In den achtziger Jahren wurden mehrere für die Stadt nötigen Investitionsvorhaben durchgeführt. Die Firma CPN (Zentrale für Erdölprodukte) hat am Stadtrand die Tankstelle gebaut. Neue Umkreisstraße hat den Transitverkehr von den Altstadtstraßen hinausgeschoben. In der Wielowiejska Straße wurde ein Autoservice errichtet, das für den Verkauf von neuen Autos angepasst und in den neunziger Jahren. privatisiert wurde. Im Südstadtteil wurde eine Anzahl von Grundstücken entworfen, worauf der Einfamilienhausbau entwickelt wurde. Letztens wurde das Gebiet, das für den Einfamilienhausbau erschlossen wurde, vergrößert.

 

Verfasst von: Władysław Macowicz